Heute ist Montag, der 11.11.2024 – nur noch vier Tagebleiben bis zum Ende meiner Hospitation in Kassel. Es ist kaum zu fassen, wie schnell die Zeit vergangen ist, ich erinnere mich noch lebhaft an meinen ersten Tag hier und stehe nun kurz vor der Verabschiedung. Als Incomerin im Rahmen des Kulturweit-Freiwilligendienstes der Deutschen UNESCO-Kommission bei der Einsatzstelle Indimaj Gesellschaft für Bildung und Soziales, insbesondere beim BEAT-Projekt, hatte ich die Gelegenheit, inspirierende Menschen aus unterschiedlichsten Nationen kennenzulernen und wertvolle Erfahrungen zu sammeln.
Im Büro arbeitete ich mit meiner Ansprechpartnerin Roberta, der Pädagogin Jenny und meiner Kollegin Khouloud, die ebenfalls als Hospitantin tätig war. Zusammen haben wir wertvolle Erinnerungen gesammelt und von einander gelernt. Ich bin sehr dankbar, Teil dieses engagierten Teams gewesen zu sein und zu wissen, dass sich unsere Bemühungen für die BEAT Academy gelohnt haben. Es war bereichernd, an der Vision einer Akademie für die BEATieas mitzuwirken, die als Ort für künstlerisches Wachstum entsteht.
Während meiner Hospitation habe ich nicht nur beim BEAT-Projekt mitgearbeitet, sondern auch andere Projekte von Indimaj unterstützt. So besuchte ich die Wohngruppen, in denen ich persönliche Gespräche mit den Jugendlichen führte und sie zur Teilnahme an der Lauf-Challenge ermutigte. Ebenso habe ich sie motiviert, sich beim BEAT-Projektanzumelden, wenn sie Interesse an Musik zeigten. In der Familienhilfe bin ich mit den Familien ins Gespräch gekommen, ihnen geholfen, ihr Deutsch zu verbessern, und ihnen weitere Unterstützung angeboten.
Parallel dazu habe ich mich auch persönlich weitergebildet und eine Ausbildung zur Jugendleiterin bei der Juleica-Schule abgeschlossen. Diese Ausbildung ermöglichte mir wertvolle Begegnungen und Erfahrungen und hat mein pädagogisches Verständnis weiter vertieft.
Besonders schön war, dass ich an den Wochenenden die Gelegenheit hatte, eigenständig neue Städte zu erkunden und dabei vielen wunder baren Menschen zu begegnen. Es hat mich stolz gemacht, wie oft ich ein positives Feedback zu meinem Heimatland Tunesien erhielt. Ein besonders herzlicher Moment war in Heidelberg, als ich ein nettes Mädchen traf, das mir half, den richtigen Bus zu finden, und mich mit einer herzlichen Umarmung verabschiedete. In München, insbesondere am Tegernsee, habe ich ebenfalls schöne Erinnerungen gesammelt. Oft kam ich ins Gespräch mit Menschen, die mir halfen oder ein Foto für mich machten, und manchmal entstand daraus ein Kontakt.
Diese Erfahrung wird mir für immer im Gedächtnis bleiben. Jede Person, die ich traf, hat mir neue Perspektiven eröffnet und mir gezeigt, dass in jedem Menschen eine verborgene Geschichte steckt, die man nur durchtiefes Kennenlernen entdeckt. Diese Zeit hier hat mir die Möglichkeit gegeben, nicht nur die Welt, sondern auch mich selbst besser zu verstehen und die Innere meiner eigenen Persönlichkeit neu zu entdecken. Ich habe gelernt, wie eine entschlossene Frau an Herausforderungen wächst und dadurch eine stärkere Seite Ihrer Persönlichkeit entfaltet.